Kauffmann

Kauffmann
Kauffmann,
 
1) Hans, Kunsthistoriker, * Kiel 30. 3. 1896, ✝ Bonn 15. 3. 1983; war 1936-56 Professor in Köln, 1957-64 Professor und Direktor des Kunsthistorischen Instituts der Freien Universität Berlin. Kauffmann trat v. a. als Lehrer hervor. Von seinen Schriften waren neben Monographien über Donatello und G. L. Bernini v. a. Essays über die italienische Renaissancearchitektur (»Über 'rinascere', 'rinascità' und einige Stilmerkmale der Quattrocentoarchitektur«, 1941), die Symbolik in holländischen Gemälden des 17. Jahrhunderts (»Die fünf Sinne in der niederländischen Malerei«, 1943) und über die Dürerrenaissance um 1600 (»Albrecht Dürer in der Kunst und im Kunsturteil um 1600«, 1954) von Bedeutung.
 
 2) Leo Justinus, elsässischer Komponist, * Dammerkirch (Elsass) 20. 9. 1901, ✝ Straßburg 25. 9. 1944; studierte in Köln (H. Abendroth, P. Jarnach) und wurde hier 1929 Lehrer an der Rheinischen Musikschule, 1940 in Straßburg am Konservatorium; komponierte in spätromantischem Stil u. a. die Opern »Die Geschichte vom schönen Annerl« (1942), »Das Perlenhemd« (1944) sowie Orchester-, Kammer-, Klaviermusik und Vokalwerke.
 
 3) Maria Anna Angelica Catharina, Malerin und Radiererin, * Chur 30. 10. 1741, ✝ Rom 5. 11. 1807; arbeitete schon früh an Aufträgen ihres Vaters, des aus Vorarlberg stammenden Malers Joseph Johann Kauffmann (* 1707, ✝ 1782) mit. 1762 wurde sie Mitglied der Akademie in Florenz, 1765 der Accademia di San Luca in Rom. Ab 1766 lebte sie in London, wo sie 1768 in die Royal Academy aufgenommen wurde. Nach ihrer Heirat (1781) mit dem Maler Antonio Zucchi (* 1728, ✝ 1795) kehrte sie über Venedig 1782 nach Rom zurück. Dort wurde ihr Haus zum Treffpunkt für Künstler und Gelehrte (u. a. J. J. Winckelmann, J. G. Herder, Goethe). Ihre Werke betonen den klassizistischen Grundton des späten Rokoko. Sie wurde v. a. durch ihre gefälligen Porträts (zahlreiche Selbstbildnisse) bekannt.
 
 
A. K. u. ihre Zeitgenossen, hg. v. O. Sandner, Ausst.-Kat. (Bregenz 1968);
 C. Helbok: Miss Angel. A. K. (Wien 1968);
 S. Obermeier: Die Muse von Rom, Angelika K. u. ihre Zeit (1987);
 B. Baumgärtel: A. K. 1741-1807 (1990);
 J. Rebmann: A. K. Gefeierte Malerin im Europa des 18. Jh. Biograph. Roman (1994).

Universal-Lexikon. 2012.

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